(manufactum.de)
Ab Juni (bis in den September) müssen die Tomatenpflanzen regelmäßig "ausgegeizt", also alle in den Blattachseln entstehenden Seitentriebe entfernt werden. Gleichzeitig sind verschiedene Pflegemaßnahmen notwendig: gegebenenfalls die Befruchtung verbessern, die Pflanzen fortlaufend aufbinden und mehrmals nachdüngen.
Es wird benötigt:
Werkzeug: Harke, Hacke oder Kultivator, Gießkanne mit abnehmbarer Brause.
Zubehör: stabile und ausreichend hohe Stützstäbe, gespannte Drähte oder Schnüre als Spalier, gegebenenfalls Pinsel mit weichen Borsten, stickstoffbetonter Dünger.
Die entstehenden Seitentriebe in den Blattachseln so früh wie möglich entfernen, in dem sie mit den Fingernägeln abgeknipst oder seitlich herausgebrochen werden. Durch dieses sogenannte Ausgeizen wird verhindert, dass die Tomate sehr viele Triebe mit großer Blattmasse bildet und (zu) viele Früchte ansetzt, die dann aber unter Umständen nicht ausreichend versorgt werden können, klein bleiben und nur schlecht reifen. Auch würde die Pflanze sehr dicht wachsen, was eine schlechte Durchlüftung und ein nur langsames Abtrocknen der Blätter zur Folge hat – Faktoren, die die Verbreitung von Schadpilzen befördern.
Außer bei Busch- oder Wildtomaten pro Pflanze also nur einen, höchstens zwei Haupttriebe stehen lassen und diese(n) fortlaufend an Stützstab, gespannte Drähte oder Schnüre anbinden.
Gleichzeitig die Tomatenpflanzen auf einen guten Fruchtansatz hin überprüfen. Ist dieser nur unzureichend, wurden zu wenige Blüten bestäubt. Für eine erfolgreiche Bestäubung muss bei einem Selbstbefruchter wie der Tomate der Pollen einer Blüte innerhalb der gleichen Pflanze auf die Narbe einer anderen Blüte gelangen. Dies geschieht bei der Tomate hauptsächlich durch Hummeln und Wildbienen, die während ihrer Nahrungssuche die Blüten in Vibration versetzen und so das Ausfallen der Pollen aus den Staubbeuteln verursachen. Auch stärkere Luftbewegungen können diesen Effekt verursachen. Vor allem im Gewächshaus herrscht aber meist nur eine geringe Luftzirkulation, ebenso ist hier der Insektenflug oft eingeschränkt.
Um trotzdem eine gute Bestäubung (ein Ausfallen der Pollen aus den Blüten) zu gewährleisten, im Gewächshaus täglich kräftig lüften sowie an den Tomatenpflanzen rütteln. Die beste Zeit dafür sind die Mittagsstunden, dann stäubt der Pollen am besten. Wer ganz sichergehen möchte, kann auch mit einem Pinsel den Pollen von einer Blüte auf die andere übertragen.
Ab jetzt regelmäßig stickstoffbetont düngen, zum Beispiel mit Brennesseljauche oder einem entsprechenden, leicht löslichen, organischen Dünger. Die Tomate befindet sich nun in der Hauptwachstumszeit; sie wächst schnell und bildet viele Blätter und Früchte, die ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden müssen. Flüssiger Dünger wie Jauche mit der Gießkanne ausbringen (ohne Brause direkt am Fuß der Tomatenpflanze), trockenen Dünger am Fuß der Pflanze gleichmäßig auf den Boden streuen, leicht einharken und anschließend gießen, damit der Dünger komplett in den Boden eingeschwemmt wird.
Aufgrund der großen Blattmasse haben Tomaten einen hohen Wasserbedarf, deshalb regelmäßig und ausreichend gießen. Eine gleichmäßige Wasserversorgung vermindert außerdem die Gefahr, dass die Früchte – von diesbezüglich empfindlichen Sorten – platzen. Tomatenpflanzen nie von oben beregnen, sondern das Gießwasser am Fuß der Pflanze ganz gezielt direkt auf den Boden ausbringen. Dazu eine Kanne ohne Gießbrause verwenden. Die Blätter müssen möglichst trocken bleiben, um eine Infektion mit Braunfäule (eine pilzliche Erkrankung, die zu großen Schäden bei Tomaten führen kann) zu verhindern bzw. zu erschweren.
Nun sind sie da, die neuen Termine für das Jahr 2025.